Organic Trio
Wie bereits in der Ankündigung "10 Jahre Reihe Real Live Jazz@ABS" vermerkt, spielt das Organic Trio den Opener zur anschließenden Jam-Session.
Der erste Auftritt des Trios überhaupt fand 2008 im ABS statt. Es war, ganz nebenbei, die Geburtsstunde der Reihe Real Live Jazz, die dann im November 2009 ihr Programm aufgenommen hat. So verwundert es nicht, dass das Organic Trio auch den Opener zur Jubiläums-Session spielt, obwohl die Reihe vornehmlich von der Jungen Kölner Jazz Szene gestaltet wird.
Seit der Gründung des Trios haben Brian Seeger, Jean Yves Jung und Paul Wiltgen zwei Alben eingespielt: "Home Remembered" als Debüt und "Saturns Spell" in der Folge.
Der Titelsong "Home Remembered", den Brian Seeger unmittelbar nach dem verheerenden Wirbelsturm "Katrina" im Jahr 2005 geschrieben hat, avancierte in New Orleans zu einer Hymne auf den Wiederaufbau der Stadt, respektive der Jazz Szene New Orleans. Letztlich verhindert lediglich der Umstand, dass Brian Seeger kein "Nativ" von New Orleans ist, seine Aufnahme in die Reihe der jazz-musikalischen "Icons" der Stadt. Die Anerkennung, einer der besten Gitarristen und wesentlicher Bestandteil der Jazz Szene zu sein, wird ihm (immerhin) zugestanden.
"Saturn´s Spell", im Vertrieb des französischen Labels Jazz Family, landete unter den Top 100 der JazzWeek US Radio Charts 2017. Ein drittes Album ist auf dem Weg. Im kommenden Monat - November 2019 - trifft sich das Trio erneut in den Dockside Studios in der Nähe von Lafayette, Louisiana. Neue Tunes stehen für die Aufnahmen in rauen Mengen zu Verfügung. Die Schwierigkeit ist eher, welche der Stücke es auf den neuen Tonträger schaffen sollen.
Zum Abschluss ein Erlebnisbericht des eifrigen Kölner Konzertgängers und Fotografen Peter Tümmers:
"(...) In den Vorankündigungen wurde Brian Seeger als "einer der besten New Orleans-Gitarristen" angepriesen. New Orleans gilt immerhin als die Stadt, in der der Jazz erfunden wurde, da macht sich natürlich eine gewisse Erwartungshaltung breit ...
Schon nach den ersten Takten wird klar, dass Brian tatsächlich eine durch und durch amerikanische Spielweise pflegt, die vor allem im Soul und Blues der Südstaaten verwurzelt ist. Ich (...) liebe die Platten von Grant Green, Melvin Sparks, Dr. Lonnie Smith, Lou Donaldson, Idris Muhammad usw. Das Organic Trio steht ganz in dieser Tradition: funkiger Souljazz, extrem groovy, mit einem Höchstmaß an Farbe und Emotion.
Brians völlig authentisches Spiel ist eine wirkliche Offenbarung: kurze prägnante Melodien, funkige Riffs, dann wieder flüssige und tief emotionale Soli, immer dunkel/geheimnisvoll und frei von Pathos und Klischees - schlichtweg großartig! Die obige Aussage "einer der besten in New Orleans" erscheint mir nun etwas untertrieben, (...)
Seine beiden Mitstreiter stehen dem in nichts nach. Mit einer Hammond-Orgel kann man, falsch angewandt, den Sound eines Trio regelrecht zukleistern. Nicht so Jean Yves Jung. (...) : ich habe selten einen so ausdruckstarken Organisten gehört! (...)
Der aus Luxemburg stammende Paul Wiltgen ist für diese Art von Musik genau der richtige Schlagzeuger - dynamisch, funky, immer auf den Punkt, ebenfalls internationales Niveau."
Foto: Lajos Jardai www.modusphoto.net
„ein wirklich amerikanischer Sound, mit Seele und Sinn für die Geschichte“ – La Plume Culturelle
Der in New Orleans, Louisiana, lebende Gitarrist und Komponist Brian Seeger steht für eine spezielle Mischung aus Soul Jazz und Urban Americana. Seeger präsentiert neue Musik, die von den Klängen seiner Heimatstadt durchdrungen und der Tradition von Hammondspielern wie Dr. Lonnie Smith und Big John Patton (die Seeger beide schon begleiten durfte) verpflichtet ist.
Brian ist ein wesentlicher Bestandteil der noch immer dynamischen Jazzgemeinschaft von New Orleans. Seine flüssige und reiche Note, sowie seine tiefgründigen melodischen Improvisationen, haben seinen Ruf als „einer der besten Jazzgitarristen von New Orleans“ in den dort ansässigen Musikmedien gefestigt. Die Liste seiner Studio- und Livekollaborationen beinhaltet die Namen von Aaron Neville, Charlie Hunter, Big John Patton, Dr. Lonnie Smith, Chris Wood, Jason Marsalis, Davell Crawford, Stanton Moore, Johnny Vidacovich, John Ellis, Brian Blade, Rebecca Paris, und viele andere.
Obwohl seine musikalischen Exkursionen sehr von gegenwärtigen Jazzpersönlichkeiten wie Gary Burton und Jason Marsalis beeinflusst worden sind, ist Seegers Stil tief im Blues und der amerikanischen Rootsmusik sowie in den Klängen der Straßen von New Orleans verankert. Seeger mischt all diese Elemente geschickt zusammen in einem Ansatz, der extrem herzlich und individuell ist; seine Ästhetik ist fundamental die eines Jazzmusikers, doch es gibt immer noch genug Platz für Ideen aus anderen Gebieten.
Jean-Yves Jung, geboren 1969 in Frankreich, ist selbstausgebildeter Jazzorganist, -pianist und -komponist. Er spielte abends Konzerte während er tagsüber Physik an der Universität studierte, bis er nach Abschluss seines Studiums den Schritt zum Vollzeitmusiker vollzog.
Er zog nach Paris um Komposition zu studieren und Klavierstunden bei Bojan Zulfikarpaçik zu nehmen. Jean-Yves ist Mitglied des Biréli Lagrène New Quartetts und hat mit Billy Cobham’s “Higher Ground” sowohl aufgenommen als auch getourt.
Seine Kollaborationen im Studio und auf der Bühne umfassen außerdem Philip Catherine, Dee Dee Bridgewater, Sylvain Luc, Sylvain Beuf, Andre Ceccarelli, The Paris Jazz Big Band, Howard Alden, Steve Ellington, Jimmy Woode, Orchestre Philharmonique de Strasbourg, Tony Lakatos, Keith Copeland, Nat Reeves, Christian Escoudé, ... .
Since his arrival in New York City in the fall of 2001, Luxembourg native Paul Wiltgen, has made a name for himself among the local and international music industry as an accomplished jazz percussionist and forward-thinking composer. An artist in the truest sense of the word, Paul has earned acclaim as a musician with a unique balance of aesthetic and passion.
After an extensive classical tutelage at the Music Conservatory in Esch/Alzette (Luxembourg) and at various music workshops throughout the world, he completed both undergraduate and graduate jazz studies at Manhattan School of Music, learning from the likes of John Riley, David Liebman, Samir Chatterjee & Michael Abene.
Becoming a truly pancontinental artist, Paul has appeared alongside such emerging stars as Patrick Cornelius, Michael Janisch, David Binney, Miles Okazaki, Linda Oh, Ambrose Akinmusire, Will Vinson, Kurt Rosenwinkel, Lage Lund, Mike Moreno, Franz von Chossy, Tim Collins, Brian Seeger, Cedric Hanriot, Kristjan Randalu and Pablo Held.
Besides mainly working as a sideman and occasionally leading his own groups, Paul is currently also co-leading the Reis / Demuth / Wiltgen Trio. From 2004 until 2007, he was the leader of a New York band named “The Paislies”, which released its debut album on the Fresh Sound New Talent record label. Paul was also one of the original members of The TransAtlantic Collective, a vivacious contemporary jazz ensemble made up of musicians based in London and New York City.
Paul currently lives in Brooklyn, NY.