Conrad Noll
Conrad Noll (* 10. April 1991) hatte ab acht Jahren zunächst klassischen Cello Unterricht. 2007 wurde sein Interesse für Jazz geweckt. Autodidaktisch wendete er sich dem Kontrabass zu, bevor er ihn schließlich zu seinem Hauptinstrument machte. Er studierte dann Kontrabass an der Hochschule für Musik und Tanz Köln (Bachelor 2016).
Bereits seit 2009 spielt er im HNK Trio mit dem Pianisten Felix Hauptmann und dem Schlagzeuger Fabian Künzer. Bei der Bundesbegegnung "Jugend jazzt" belegte das Trio 2011 den zweiten Platz und erhielt den DLF-Studiopreis. In der Folge nahm das Trio darauf sein erstes Album "First Steps" (2012) auf, gefolgt von einem zweiten Album bei Unit Records (2014) feat. Florian Boss, Saxophon. Daneben war er in verschiedenen Formationen tätig, wie in Sebastian Gramss' Bassmasse (Album Schwarm, 2014).
Mit seinem eigenen Conrad's Quintett (mit Jan Klinkenberg, Thomas Esch, David Heiss, Daniel Filbert) spielt er hauptsächlich Eigenkompositionen und Arrangements von Kompositionen des Kontrabassisten Oscar Pettiford.
real live jazz Konzerte mit Conrad Noll
Open Air 2020 #05 | The Sunshine Quartet
Auf Initiative von Conrad Noll hat sich das "Sunshine Quartet" für das fünfte Open Air Konzert der Reihe Real Live Jazz formiert. Das Quartett setzt sich aus den sonnigen Gemütern vier Kölner Jazzer zusammen, die ihre jahrzehntelange Bühnenerfahrung selten unter freiem Himmel gesammelt haben.
Der Name Sunshine Quartett soll die Wettergötter, egal welcher Konfession, animieren, für Sonnenschein zu sorgen.
Die Setlist ist bereits in trockenen Tüchern: Conrad Nolls Eigenkompositionen und während des Lockdowns von ihm frisch transkribierte Stücke von Oscar Pettiford, werden die frische Luft in Schwingung versetzen.
Die Besucherzahl ist beschränkt, eine persönliche Einladung per e-Mail Voraussetzung für eine Teilnahme. Die auf dieser Seite hinterlegten Rahmenbedingungen und Hygieneregeln sind unbedingt zu beachten.
Anfragen können wir ausschließlich per PN über diese Mail Adresse beantworten, mit Betreff: Open Air 2020 #05 02. August 2020
Abgesagt - Conni Trieders "kleines Grusel"
Foto©LutzVoigtländer
Irgendwas ist doch hier seltsam, ulkig, komisch, merkwürdig, schaurig. Ich spüre, es verheißt nichts Gutes. In die scheinbare Harmonie mischt sich ein bittersüßer Wurm. Der Ohrwurm? Das Programm des Quartetts umfasst Stücke von Tom Waits, Kurt Weill, Hanns Eisler, Filmmusiktitel aus alten Horrorfilmen und Eigenkompositionen.
Das Kleine Grusel empört sich über die Unzulänglichkeit menschlichen Strebens, schreit sich beim Bächlein aus Tränen die Eifersucht aus der Seele und bettelt dennoch um Gnade für den untreuen Geliebten; lässt die Toten eine schauerliche Polka auf den Gräbern tanzen; haucht als zarte Rosemary ihrem Teufelchen ein Wiegenlied und stellt sich der Höhenangst. Messerschneidig wagt sich Das Kleine Grusel von Tom Waits über Tschaikowski hin zu einer pulsieren Eigenkomposition.
Es entsteht ein geheuerliches (sic!) Klangpanorama von lieblicher Süßholzmelodie bis zur haarsträubenden Geräuschgrätsche; von wonnewohliger Honigmilch bis stotterndem Hackfleisch. Arrangierte Parts wechseln sich mit Soli, Kompositionen mit freier Improvisation ab. Gerade in den Gegensätzen liegt die Spielfreude und die Kraft dieser Combo und dieses liebevoll ausgewählten Programms.
Frida
Experimental Jazz Pop Crossover - FRIDA ist verspielt. FRIDA hat viel Fantasie. Manchmal ist sie sehr laut und trotzig. Oft aber spielt sie in ihrer Welt, leise und zerbrechlich. Ihre Stimmungen verfärben sich so wie ihre Haare. Und plötzlich will sie wieder experimentieren und wild sein.
FRIDA ist ein gemeinsames Projekt der preisgekrönten Sängerinnen Sara Decker, Mascha Corman und Julia Ehninger, sowie Jeroen Truyen (Schlagzeug) und Conrad Noll (Kontrabass). Fünf starke Persönlichkeiten mit unterschiedlicher musikalischer Prägung schaffen Musik für ihr alter Ego FRIDA. FRIDA kombiniert Sara Deckers und Julia Ehningers Vorlieben, Popmusik und improvisierten Jazz zu verbinden mit Mascha Cormans experimentellen Stimmtechniken und musikalischer Raffinesse. Gemeinsam mit Jeroen Truyens technischem Geschick und Conrad Nolls flexibler Musikalität entstehen immer wieder aufs neue ungeahnte musikalische Sphären.
Alle Ensemblemitglieder von FRIDA lebten als Stipendiat*innen u. a. des DAAD, Fulbright, Studienstiftung des deutschen Volkes, NRW Landesstipendium und der Anna-Ruths-Stiftung längere Zeit im Ausland (u. a. in New York, Brasilien, Paris, Oslo, Bern, Maastricht). Die dort gesammelten Eindrücke wurden seit Bestehen des Ensembles in die Bandarbeit eingeflochten.
Brian Seeger´s Big Small Things
Foto©ElleRosenberg
Mit Brian Seeger´s Big Small Things endet der Besuch des Gitarristen Brian Seeger aus New Orleans und der Sängerin Cindy Scott aus Boston in Sülz/Klettenberg. Was mit einem Duo Auftritt vor vollem Haus seinen Anfang nahm, dem Auftritt des Organic Trios zur Feier des 10jährigen Bestehens der Reihe Real Live Jazz seine Fortführung fand, mündet in einer musikalischen Begegnung amerikanischer und europäischer Musiktradition.
Der klassisch ausgebildete Cellist Conrad Noll, im Jazz als gefragter Kontrabassist in der Jungen Kölner Jazz Szene wohl bekannt, wie auch Jeroen Truyen aus den Niederlanden als Schlagzeuger, werden Teil dieser Begegnung sein. Getragen wird die Musik von der gegenseitigen Inspiration und der hohen Improvisationskunst der vier Musiker.
"Regenschirm für Projekte"
Aber Big Small Things ist mehr als diese eine Zusammenarbeit: "Es ist ein Regenschirm für Projekte, die ich mit spontanen Kollaborationen mit großen musikalischen Köpfen feiere. Es ist ein Raum, um neue Ansätze zu vertrautem Material zu erforschen und gleichzeitig neue Stücke zu schaffen", erklärt Brian Seeger.
Conrad´s Quintett
Im zweiten Jahr proben die fünf in Köln lebenden Mitglieder von Conrad's Quintett nun zusammen. Das Resultat ist bereits beachtlich: Als musizierten sie schon eine halbe Ewigkeit miteinander, verläuft die wortlose Kommunikation zwischen den drei Noch-Studenten und den beiden Abgängern der Hochschule für Musik und Tanz Köln scheinbar reibungslos, was ihr Zusammenspiel zu einer abgerundeten und absolut hörenswerten Angelegenheit macht.
Gespielt werden hauptsächlich Eigenkompositionen des Bandleaders und Bassisten Conrad Noll, die wunderschön zweistimmig von den beiden Bläsern David Heiß und Daniel Filbert interpretiert werden.
Darüber hinaus konzentriert sich Conrad's Quintett zur Zeit besonders auf die Kompositionen des Bassisten Oscar Pettiford (1922-1960).
Pettiford griff bereits im Alter von 14 Jahren zum Kontrabass und tourte mit seiner Familie durch die US-Staaten des Middle West. 1943 zog er nach New York und wurde dort zu einem wichtigen Bestandteil der Jazz-Szene: Nicht selten wird Oscar Pettiford in einem Atemzug mit Charlie Parker und Dizzy Gillespie genannt und gilt wie diese beiden als einer der Wegbereiter des "Bebop". Neben seinen zahlreichen eigenen Formationen, spielte er unter anderem zusammen mit Duke Ellington, Coleman Hawkins und Miles Davis. Sein zu dieser Zeit innovatives Spiel trug maßgeblich zur Entwicklung des Jazz-Basses bei und beeinflusste nebst vielen anderen Bassisten auch Ray Brown und Charles Mingus.
Conrad Noll hat es sich zur Aufgabe gemacht, Pettiford's bislang relativ unbekannt gebliebene Kompositionen in geschmackvollen Arrangements auf die Bühne zu bringen. Eine Hommage an einen überaus begabten Bassisten, die es sich anzuhören lohnt!
Conrad´s Quintett (Youtube) Live at Jazz Against The Machine Köln 07/2015 | "555" (Conrad Noll)
Liste aller Musiker