Norbert Scholly
Foto©Gerhard Richter
Scholly erarbeitete 1983/84 mit Reinhard Kobialka und Stefan Glückert Jazz-Produktionen für die WDR Stadtmusik.
1989 und 1990 war er mit dem Quartett von Jochen Bohnes in der Schweiz unterwegs; auch hielt er einen Workshop an der Swiss Jazz School.
1990 war er zu einem Studienaufenthalt in New York.
In den 1990er Jahren war er in Deutschland und Italien mit Marc Abrams, Francesco Bearzotti und Frank Bambara unterwegs. Mit seinem Quartett, zu dem Jan von Klewitz, Martin Gjakonovski und Jochen Rückert gehörten, spielte er auf dem Jazzfestival Frankfurt.
Auch nahm er an mehreren Produktionen der WDR Big Band Köln mit Benny Golson, Peter Erskine und Danny Gottlieb teil.
Er hatte zahlreiche Festival-Auftritte und Tourneen im In- und Ausland und spielte unter anderem mit Charlie Mariano, Nicolas Simion, Ack van Rooyen, David Liebman oder Jim McNeely.
Er leitete eigene Ensembles, darüber hinaus kam es zur intensiven Beschäftigung mit Computer-Software in Bezug auf Live-Benutzung /Integration in verschiedenen Bandkonstellationen. Daraus ergab sich z. B. 2002 der Gewinn des Jazz-Art-Award des Landes NRW und des WDR als Elektronik-Performer.
Scholly besitzt langjährige Unterrichtserfahrung als Lehrbeauftragter der Hochschule für Musik Mainz, verschiedene Gastdozenturen (Hogeschool Zuid (Conservatorium Maastricht) und Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar). Es folgte ein Kompositionsauftrag für Kammerorchester im Auftrag des rumänischen Kulturinstituts mit Aufführungen in Rumänien, Österreich und Deutschland.
real live jazz Konzerte mit Norbert Scholly
Denis Gäbel „Celebrating Charles Mingus“
„Einfach grandios“, jubelte die F.A.Z. nach einem Denis-Gäbel-Konzert mit seinem Ensemble Good Spirits. „Da werden aus sperrigen, bisweilen an Thelonious Monks mysteriöse Bebop-Phrasen erinnernden Themen ganze Klangkomplexe so musikalisch-logisch entwickelt, als seien sie nach einem goldenen Schnitt der Jazzimprovisation erdacht worden. Man kann sich nicht satt hören an diesen Kontrapunkten und Impulsen... Besser geht es nicht.”
Zur Working Band des energiegeladenen, improvisationsfreudigen Kölner Saxofonisten gehören immer mal wieder andere „gute Geister“, gleichwohl inspirieren sie Denis Gäbel immer wieder neu. Seine erste Lieblingsband waren Art Blakeys The Jazz Messengers, von da führten seine Klangreisen über Miles Davis und Cannonball Adderley zu Sonny Rollins und Duke Ellington – bis zu: Charles Mingus! Dessen Stück „Moanin‘“ von der LP „Blues and Roots“ spielte Gäbel bereits mit 13 Jahren bei einem Jugendjazz-Workshop: „Eine dreckige, bluesige Platte, bei der ich heute immer noch Gänsehaut bekomme.“
Schon lange wollte Gäbel dem legendären Bassisten, Pianisten, Arrangeur und Komponisten, der in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden wäre, seine Reverenz erweisen. Dann kam Corona dazwischen, was ihm immerhin die Zeit gab, um im Deutschlandfunk die CD „The Mingus Sessions“ einzuspielen. Dieses Mingus-Projekt entstand mit Bassist Robert Landfermann und Schlagzeuger Leif Berger, zu einzelnen Stücken kamen Gäste wie Norbert Scholly, Sebastian Gille, Shannon Barnett und Simon Seidl, mit Christian Ramond verdoppelt sich im „Work Song“ gar der Bass, und Laura Totenhagen singt das Mingus-Stück „Eclipse“.
Im Vorfeld der CD-Veröffentlichung sowie eines kleinen Mingus-Festivals, das Denis Gäbel und Robert Landfermann Anfang Oktober im Stadtgarten veranstalten, freuen wir uns auf das Denis Gäbel Very Special Quintet mit „Celebrating Charles Mingus“. Die Namen der Musiker*in muss man sich auf der Zunge zergehen lassen – allesamt noch mehr „gute Geister“ für eine ganz besondere Feierstunde!
Manz/Ambach - Groove Elation
Felix Ambach - Foto©GerhardRichter
Kurz nachdem Jakob Manz im September 2019 nach Köln gezogen ist, plante sein ehemaliger Bundesjazzorchester-Kollege Felix Ambach ein Willkommens-Konzert und es war sofort allen in der Band klar, dass das wiederholt werden muss.
Gespielt wird bei Manz/Ambachs "Groove Elation" nun alles, was groovt und sich gut anfühlt. Es mischen sich Stücke von Manz selbst, John Scofield, Bob Berg, Chris Potter etc. Neben den etablierten Kölner Musikern Simon Seidl am Fender Rhodes und Norbert Scholly an der E-Gitarre, komplettiert Yannik Tiemann aus Berlin das Quintett am Kontrabass.
Roxy or elsewhere
Roxy Jazz, Jazz im Stecken, Zockpalast@Barracudabar, Jazz@ArtyFarty. Das Belgische Viertel war einst eine Bastion der freien Kölner Jazz Szene. Es ist, das Treiben auf dem Brüsseler Platz ausgenommen, ruhiger geworden die letzten Jahre. Der Stecken ist einer Sanierung zum Opfer gefallen und jetzt ein Heizungskeller. Der Zockpalast hat keinen Nachfolger gefunden, Jazz@ArtyFarty musste einem neuem Konzept weichen, der Umzug von Jazz im Stecken ins Roxy währte sechs Jahre lang, bis das Roxy letztes Jahr die Reißleine zog und statt allwöchentlich nur noch gelegentlich Jazz anbietet.
Pablo Held, Oliver Lutz und Silvio Morger hatten bei allen Reihen mächtig ihre Finger mit im Spiel. Ob kuratierend, organisierend, werbend, spielend und noch mehr spielend. Wenn nicht mehr im Stecken, Zockpalast, ArtyFarty oder Roxy dann halt elsewhere.
Das es das ABS trifft, diese in allen Belangen wichtigen Vertreter der Kölner Jazz Szene begrüßen zu dürfen, noch dazu mit Norbert 'Guitar' Scholly im Schlepptau, macht den Verlust der oben genannten Spielstätten ein wenig und noch viel mehr erträglicher.
Liste aller Musiker